Monika Geier und die Creek-Band aus Pirmasens in Göllheim

Zum Glück gibt es das Haus Gylnheim in Göllheim, und zum Glück das rührige Büchereiteam um Ria Baumgärtner, das mit Monika Geier und mit ihrer Begleitband nicht nur Literarisch-Kriminelles, sondern auch Musikalisch-Fetziges dem gutgelaunten Publikum bot. Eigentlich sollte der spannende Krimiabend im Hof des Uhl’schen Hauses stattfinden, doch da der Sommer mit seinen Wetterkapriolen viel Nass von oben prophezeit hatte, wurde die Veranstaltung kurzfristig in die gute Stube der Gemeinde verlegt.

Bei geöffneten Türen und einem kühlen Getränk war das die beste Entscheidung, denn ähnlich wie plötzlich mit dem Göllheimer Wetter, veränderte sich die beschauliche Stimmung im literarischen kleinen, gut katholischen Dörfchen schlagartig, als die taffe Kriminalkommissarin Bettina Boll die Ungereimtheiten um einen Todesfall im Jugendknast aufklären soll. Für Geier-Fans und Krimi-Begeisterte ist Bettina Boll seit dem ersten Buch der Reihe „Wie könnt ihr schlafen“ ein Muss, mit dem achten Band, „Antonius-Feuer“, aus dem sie las, fesselt die Autorin auch hier ihre Leser mit ungewöhnlichen Ideen, Todesfällen und Gedankenwelten. So geriet auch die Lesung in Göllheim zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Zwischen Gottesdienst und Dämonen-Austreibung, Sorgen einer Mutter um ihre pubertierenden Kinder und ihrer Karriere als Kriminalbeamtin bewegt sich Bettina Boll wieder höchst gekonnt und unterhaltend durch die kriminalistische Landschaft, was ihrer Autorin jüngst den zweiten Platz des deutschen Krimis-Preises einbrachte.

Bei Kriminalistik könne er mitreden, so Göllheims Bürgermeister Dieter Hartmüller, der jahrzehntelang als Polizeikommissar in Lohn und Brot war, doch beim Literarischen lasse er Monika Geier gerne den Vortritt, begrüßte er die Autorin und ihre Gäste. Das Besondere der Krimi-Lesung war aber eindeutig die musikalische Begleitung der Creek-Band, die Monika Geier mitgebracht hatte.  Die Musiker Johannes Geschwind (Drums), Wolfgang Herzog (Bass), Rainer Schollenberg (Gesang und Gitarre), Jürgen Schieler (Saxophon) und Peter Antes (Klavier) kommen aus der Region um Pirmasens. In Göllheim sind sie erst zum zweiten Mal zusammen mit der Krimi-Autorin aufgetreten. Wunderbar abgestimmt auf die vorgelesenen Passagen untermalten die Musiker mit passenden Ohrwürmern den Text, ob nun mit dem Stones-Song „Painted Black“ oder der Miss-Marple-Filmmelodie oder aber am Ende „Always look on the bright Side of life“ , die Musik zum Krimi machte den Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis. Dafür bekamen Autorin, Musiker und auch die Organisatoren der Göllheimer Bücherei langanhaltenden Applaus, bevor der Himmel sämtliche Schieber öffnete und nochmals die gute Entscheidung, die Lesung ins Haus Gylnheim zu verlegen, bekräftigte.